Unser Freibad
Aus der Geschichte des Freibades Etzelwang
Der Anfang
Zu Beginn des letzten Jahrhunderts befanden sich an der heutigen Stelle des Freibades nur drei vom Etzelbach abgeleitete mehr oder weniger große, flache Weiher, aus der die örtliche Brauerei ihr Eis zur Kühlung ihres Bieres gewann. Das Eis musste damals mühsam per Hand in Quadern herausgeschlagen werden. Im Laufe der Jahre wuchs der Gedanke, diese Wasserstelle auch zum Baden und Schwimmen zu nutzen . So entschloss sich der damalige Bürgermeister Georg Pürner, gleichzeitig Gastwirt des gleichnamigen Gasthauses, ein Freibad einzurichten. In den Jahren 1931/32 wurde der Bau unter seiner Leitung durchgeführt. Zahlreiche Helfer hoben per Schaufeln das schwere lehmignasse Erdreich aus. Loren und Gleise zum Abtransport waren von der Maxhütte leihweise zur Verfügung gestellt worden. Vom Etzelbach her, der damals noch komplett oberirdisch um das sog. „Schirl-Anwesen“ seinen Lauf hatte, wurde eine kleinere Schleusenkonstruktion als Einlauf eingerichtet. Der Ablauf bzw. Überlauf führte am anderen Ende des Beckens wieder zurück in den Bach. Das Bad erreichte eine Länge von 62 m und ein Breite von zwölf bis 22 m bei einer maximalen Tiefe von 2,20 m. Die Wände und der Boden waren mit Holz eingefasst. Holz-Umkleidekabinen und eine bis heute erhaltene großzügige Liegewiese sorgten für den seinerzeitigen Komfort.
Die Entwicklung
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Bad Stück für Stück erneuert und die ursprüngliche Holzausführung musste einer massiven Betonkonstruktion weichen. Im Jahre 1960 wurden schließlich auch die Umkleidekabinen in Ziegel- und Betonbauweise neu errichtet. Aufgrund der immer mehr steigenden behördlichen Anforderungen in den Bereichen Hygiene und Technik – eine neue Quellfassung wurde gefordert, sowie eine Umwälzanlage und eine Heizung – konnte das Bad nicht mehr weiter privat betrieben werden. So übergab der Eigentümer in zweiter Generation, Karl Pürner, das Badgelände im Jahre 1969 nach fast 40 Jahren unentgeltlich an die Gemeinde. In einer zweijähriger Umbauzeit erfolgte eine Generalsanierung, in deren Rahmen die gesamten Wandungen sowie der Beckenboden neu betoniert wurden. Auch die Kabinen wurden erneuert und das Bad erhielt eine Heizung. Am 28.06.1972 kam es zu einer feierlichen Wiedereröffnung. In der Folgezeit trat ein Kioskbetrieb hinzu. Auch eine Minigolf-Anlage und eine Tischtennisplatte bereicherten das Angebot im Freibad. Wegen erheblicher weiterer Auflagen zum Betreiben des Bades erfolgten im Jahre 1994 grundlegende Umbauarbeiten. Das Becken wurde verkürzt und die Tiefe reduziert. Neben den seitlichen Leitern wurde ein massiver Treppenzugang ins Becken geschaffen. Darüber hinaus wurde das Bad um ein Kleinkinderbecken ergänzt. Im Jahre 2001 wurden die Toiletten- und Duschanlagen erneuert. Die Gebäude erhielten ein neue Dacheindeckung in Blechausführung. Dank zahlreicher freiwilliger Helfer, u.a. der Freiwilligen Feuerwehr, und der Unterstützung der örtlichen Geschäftsinhaber
konnte die Gemeinde in großem Maße entlastet werden. Eine weitere Entlastung ist seit 2003 durch die Gründung des Fördervereines Freibad Etzelwang e.V. eingetreten, der es sich seither zur Aufgabe gemacht
hat, durch aktive Mithilfe im Badbetrieb und finanzielle Leistungen den Erhalt des Bades zu unterstützen. Um Energie und damit Kosten einzusparen erhielt das Schwimmerbecken im Jahre 2005 eine Abdeckung. Im Jahre 2007 sorgte der Einbau eines sog. Frequenzumrichters für die Ausschöpfung weiterer Einsparpotentiale. Dank des hierfür federführenden gemeindlichen Energiebeauftragten Hellmut Zorn
konnten bis zu 50% Verbrauchsverringerungen erreicht werden. Im Herbst 2007 und im Frühjahr diesen Jahres wurde der Kassenraum und der daneben liegende Abstellraum völlig neu gestaltet. Als derzeit letzte Maßnahme stand die Umgestaltung des Eingangsbereiches im Jahre 2008 an.
Das Freibad heute
Das Freibad erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit bei Jung und Alt. Diverse Veranstaltungen runden das reine Badeangebot ab. Nach zahlreichen Renovierungen steht das Freibad in einem guten, zeitgemäßen Zustand der örtlichen und überörtlichen Bevölkerung zur Verfügung.
zusammengefasst von Ernst Scharr,
mit freundlicher Unterstützung von Karl Pürner
Juli 2009
Fotonachweise:
Archive Karl Pürner, Karl Adelmann, Ernst Scharr (auch Repros), Heidi u. Swen Kellner, Melanie Frischholz sowie Gerhard Pirner